Liebe Freunde,
in der rasenden Geschwindigkeit unserer modernen Welt sind die täglichen Nachrichten zu einem ständigen Begleiter für viele von uns geworden. Wie ein unaufhörlicher Strom fließen Informationen in unsere Wohnzimmer, auf unsere Bildschirme und in unsere Gedanken. Doch inmitten dieser Flut stellt sich die Frage: Welche Rolle sollten die Nachrichten wirklich in unserem Leben spielen?
Die Nachrichten haben die Macht, uns mit der Welt zu verbinden. Sie eröffnen uns Einblicke in ferne Länder, fremde Kulturen und die Schicksale unzähliger Menschen. Sie erinnern uns daran, dass wir Teil eines größeren Ganzen sind, eingebettet in ein Netz globaler Ereignisse und Beziehungen. Wie das Licht eines Leuchtturms können sie uns Orientierung geben und uns zeigen, wohin die Strömungen der Weltgeschichte treiben. In diesem Sinne können sie uns helfen, informierte Entscheidungen zu treffen, sei es in politischer, sozialer oder wirtschaftlicher Hinsicht.
Doch wie der Apostel Paulus schrieb: „Alles ist mir erlaubt, aber nicht alles dient zum Guten. Alles ist mir erlaubt, aber ich will mich von nichts beherrschen lassen“ (1 Korinther 6,12). Der unbedachte Konsum von Nachrichten kann uns in eine Spirale aus Angst und Pessimismus ziehen. Die Nachrichtenmedien, oft getrieben von der Sensationslust und dem Bedürfnis nach hohen Einschaltquoten, neigen dazu, das Negative zu überbetonen – Gewalt, Skandale, Katastrophen. Wenn wir täglich unser Herz und unseren Geist mit diesen schweren Bildern und Berichten füllen, beginnen wir, die Welt durch eine Linse der Furcht zu sehen. Die Sorge um das Morgen kann unsere Gegenwart vergiften und die Freude am Hier und Jetzt trüben.
Denken wir an die Lehre des Buddhismus, die betont, wie wichtig Achtsamkeit ist. Der Buddha verglich den menschlichen Geist oft mit einem Garten: Was wir darin säen, wird wachsen. Wenn wir den Geist mit Groll, Sorge und Negativität nähren, werden diese Samen zu Sträuchern, die unser inneres Gleichgewicht ersticken. Wenn wir hingegen Frieden, Mitgefühl und Weisheit kultivieren, wird unser Geist zu einem fruchtbaren Boden für Glück und Harmonie. So sollten wir auch die Nachrichten betrachten: nicht als ständige Nahrung für unsere Sorgen, sondern als gelegentliche Impulse, die uns lehren, achtsam mit der Welt umzugehen.
Gleichzeitig können die Nachrichten eine tiefere Bedeutung erlangen, wenn wir sie bewusst und selektiv konsumieren. Der Heilige Franz von Assisi sagte einst: „Gib mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann, und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.“ Dies gilt auch für den Umgang mit Informationen. Wenn wir in der Lage sind, die wichtigen von den unwichtigen Nachrichten zu trennen, und uns auf das konzentrieren, was wirklich zählt, dann können wir die Nachrichten als Werkzeug nutzen, um unseren Platz in der Welt besser zu verstehen. Es geht darum, die Balance zu finden zwischen dem Bedürfnis nach Information und dem Schutz unseres inneren Friedens.
Ein weiser Umgang mit den Nachrichten bedeutet, Zeiten der Stille und des Rückzugs zu kultivieren. So wie der Tag die Nacht braucht, um sich zu erneuern, so braucht auch unser Geist Phasen der Ruhe, fernab von der ständigen Informationsflut. Meditation, Gebet, oder einfach das bewusste Abschalten können helfen, die innere Stimme wieder hörbar zu machen, die im Lärm der Welt oft untergeht. Diese Stimme führt uns zurück zu dem, was wirklich wichtig ist – zu den einfachen Freuden des Lebens, zu den Beziehungen, die uns nähren, und zu der inneren Ruhe, die uns niemand nehmen kann.
Der tägliche Konsum der Nachrichten stellt uns vor die Herausforderung, eine Balance zu finden – informiert zu sein, ohne überwältigt zu werden, engagiert zu bleiben, ohne unsere innere Ruhe zu verlieren.
„Ich wünsche Euch Licht, Einheit und Erfüllung.”